VERSCHIEDENE INFORMATIONEN

SHF1- UND SHF2-ABDECKUNGEN NACH NEK-606

SHF1 x SHF2 (NEK-606)

Der Außenmantel eines Kabels ist ein sehr wichtiger Bestandteil. Schützt das Kabel vor verschiedenen äußeren physikalischen Elementen wie hohen und niedrigen Temperaturen, Öl, Wasserdruck, Feuer, UV-Strahlung, Salzwasser und Schlamm. Der Nek 606-Standard qualifiziert zwei Arten von Außenabdeckungen: SHF1 und SHF2.

SHF1: ist eine Verbindung zur Verwendung in Außenabdeckungen, ein halogenfreier Thermoplast und erzeugt im Brandfall wenig toxischen Rauch.
SHF2: ist eine Verbindung zur Verwendung in einer Außenhülle, thermostabil vernetzt, halogenfrei und erzeugt im Brandfall wenig giftigen Rauch.
Es gibt Unterschiede zwischen den beiden Arten von Verbindungen. Die SHF1-Außenschale ist härter, die SHF2 ist flexibler. Sie werden für unterschiedliche Anwendungen und an unterschiedlichen Standorten eingesetzt. SHF1 wird beispielsweise in Räumen mit IT-Ausstattung, hohen Gebäuden wie Hotels, Krankenhäusern und U-Bahn-Systemen eingesetzt. SHF2 kommt am häufigsten auf Offshore-Plattformen und -Schiffen vor.
Unterschiede in den Materialeigenschaften von SHF1 und SHF2:
Die Außenmäntel von Offshore-Kabeln müssen stärker sein als bei jedem anderen Kabel. Wie bereits erwähnt und gemäß der Norm Nek 606 müssen Offshore-Kabel allen Arten von Umwelteinflüssen standhalten.
Zusätzlich zu den oben genannten Unterschieden gibt es auch Unterschiede in den Materialeigenschaften. Es hängt von mehreren Faktoren ab, wie z. B. Umweltaspekten und Anwendungsarten. Wie definiert man, ob SHF1 oder SHF2 die beste Wahl ist? Die folgende Tabelle beschreibt die charakteristischen Unterschiede zwischen SHF1 und SHF2:
 SHF1SHF2
MaterialtypHalogenfreier ThermoplastHalogenfreies Elastomer oder duroplastisches Material
Mechanische Eigenschaften nach Eintauchen in heißes Öl
(IEC 60881-404)
Keine Anforderungen
100°C für 24 Stunden:
  • ± 40 % maximale Variation der elastischen Kraft
  • ± 40 % maximale Schwankung der Bruchdehnung
Heißtest
(IEC 60811-507)
Keine Anforderungen
200°C für 15 Minuten unter Belastung mit mechanischer Spannung von 20 N/mm²:
  • 175 % maximale Dehnung unter Last
  • 25 % Maximale bleibende Dehnung nach dem Abkühlen
Drucktest unter hoher Temperatur
(IEC 60811-508)
80°C, 4 bis 6 Stunden unter Last je nach Kabeldurchmesser:

  • 50 % maximal zulässige Verformung
Keine Anforderungen
Thermoschocktest
(IEC 60811-509)
1 Stunde bei 150°CKeine Anforderungen
Ozonbeständigkeitstest
(IEC 60811-403)
(Alternative Testmethode B kann verwendet werden)
Keine Anforderungen25 ± 2 °C für 24 Stunden:

  • Max. 0,025 % bis 0,030 % Ozonkonzentration (nach Volumen)
Außenhülle von SHF1 (Anwendung):
PVC ist ein synthetisches Material, das häufig für Außenabdeckungen verwendet wird, aber nicht akzeptiert wird, da es Chlor, ein Halogen, enthält. Ein ausgezeichneter Ersatz ist eine HFFR-Verbindung (Halogen Free Flame/Retardant) oder eine LSZH-Verbindung (Low Smoke Zero Halogen). Dieses synthetische Material erfüllt die Anforderungen der IEC 60092-539 für SHF1-Außenhüllen. Im Brandfall wird eine LSZH-Verbindung das Feuer nicht ausbreiten, sie wird nicht schmelzen/tropfen und es wird kein dicker schwarzer Rauch entstehen. Und was am wichtigsten ist: Im Brandfall werden keine giftigen Gase freigesetzt.
SHF2-Außenhülle (Anwendung):
Das synthetische Material SHF2 ist typischerweise ein multifunktionales Elastomer. Diese Verbindung widersteht hohen Temperaturen, Öl und widrigen Wetterbedingungen. Dieses synthetische Material erfüllt die Anforderungen der IEC 60092-539 für den Einsatz in Außenabdeckungen. Geeignet für den Einsatz und die Anwendung in der Offshore-Industrie. SHF2 erzeugt im Brandfall eine minimale Rauchentwicklung. Das Kabel verbreitet kein Feuer und gibt keine Halogensäuren ab.
Unterscheidung zwischen SHF1 und SHF2:
Bis vor Kurzem war die Unterscheidung zwischen den beiden Materialien nicht ganz klar. In der neuesten Version (Ausgabe 5) von Nek 606 wurden die Anforderungen an Öl und Schlamm für Außenabdeckungen (SHF2) aktualisiert und unterscheiden zwischen einem obligatorischen Mindestniveau und zwei optionalen Niveaus höherer Leistung. Die Ebenen sind wie folgt unterteilt:
  • Mindestens erforderliche Ölbeständigkeit.
  • Größere Beständigkeit gegen Öl.
  • Schlammbeständigkeit